Elma übernimmt für Martin Candinas
Im Rahmen der #GirlsTakeover Aktion von Plan International, «übernimmt» die 19-jährige Elma Gromilic am 29. September als Nationalratspräsidentin. Foto: Plan International Schweiz
12.09.2023 - von Plan International Schweiz, Elma Gromilic

19-jährige Elma Gromilic «übernimmt» als «höchste Schweizerin»

Wir freuen uns sehr! Die 19-jährige Elma Gromilic ist die diesjährige #GirlsTakeover Kandidatin und wird am 29. September das Amt von Nationalratspräsident Martin Candinas «übernehmen». Die #GirlsTakeover Aktion von Plan International findet jedes Jahr im Rahmen des Weltmädchentags statt. Hier stellt sich Elma gleich selbst vor und erzählt, was sie antreibt, wie sie zur Politik kam und, wieso ihr Gleichberechtigung und die Förderung von Mädchen und jungen Frauen besonders am Herzen liegt. 

Ich definiere mich nicht über meine Positionen, die ich besetzen darf, sondern durch meine Vision für mein Leben. Das war schon immer so. Angefangen hat alles bereits in einem Alter von 13 Jahren. Ich wusste ich möchte etwas machen, das mich erfüllt. Ich hatte schon als sehr kleines Kind einen «Kampfgeist». Oftmals stellte ich meinen Eltern in jungen Jahren die Frage: «Mama, Papa, wieso ist das so, das kann doch nicht sein – das ist nicht fair».

Ich habe mit 13 Jahren selbstständig Projekte geführt. Damals lernte ich den ehemaligen Zürcher Staatsschreiber Beat Husi kennen. Er hat mir am Ende des Gesprächs Mut zugesprochen, und sagte, dass er mich auch in der Politik sehe. Nach diesem Tag sah ich die Welt mit anderen Augen. Ich wusste: DAS IST ES! Das ist diese Sache, wonach ich immer gesucht habe. Eines Tages setze ich mich für das Volk ein – für Gerechtigkeit, für Gleichstellung, für Freiheit und Demokratie.

«Wenn es vor dir noch niemand gemacht hat, dann wirst du die Erste sein.»

Ich wurde Teilnehmerin von der Eidgenössischen Jugendsession. Ein Jahr später Mitglied des Forums und zwei Jahre später wurde ich als frisch gebackene 18-Jährige ins Präsidium der Session gewählt und präsidiere seit fast zwei Jahren mit Stolz unsere nationale Jugendsession. Danach ging alles für mich steil bergauf. Ich arbeite sehr viel und gebe immer mein Bestes. Ich setze mir kurzfristige Ziele, damit ich mein langfristiges Ziel erreichen kann. Mein langfristiges Ziel, die Vision für mein Leben, hält und motiviert mich und macht mich stark. Auch die kurzfristigen Ziele begleiten und stärken mich, indem ich immer etappenweise zurückblicken kann, was ich bereits erreichen konnte. Somit lasse ich mich von Niederlagen niemals ausbremsen, sondern mache gestärkt weiter. Das habe ich schnell in der Politik gelernt. Manchmal funktioniert nicht alles beim ersten Versuch, auch nicht beim zweiten, dritten oder achten Versuch. Aber dann beim zehnten Versuch könnte es funktionieren. Durch solche Erfahrungen habe ich gelernt, nie aufzugeben und immer dranzubleiben. Zudem wird uns oftmals von der Gesellschaft vordefiniert, wie wir zu leben haben und was wir doch eher lassen sollten, da es als «Frau» nicht als gut angesehen wird. Oder ein weiteres Beispiel, was ich auch immer wieder höre: «Ach, auf meine Stimme kommt es nicht an!» – Genau hier möchte ich ansetzen und Dinge ändern.

Meine grösste Unterstützung habe ich von meinen Eltern erhalten und ich werde ihnen dafür mein Leben lang dankbar sein. Sie sprachen mir stets Mut zu und haben mich unterstützt, wo immer sie auch konnten. Sie gaben mir nie das Gefühl, dass etwas nicht möglich sei. Diese Erziehung, die ich zuhause hatte, wünsche ich jeder Person.

Für mich ist klar: Alles ist möglich. Deshalb lebe ich auch nach der Devise: «Wenn es vor dir noch niemand gemacht hat, dann wirst du die Erste sein.»


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