Zehn Jahre Weltmädchentag: Plan International führt internationale Umfrage zur Beteiligung von Mädchen und jungen Frauen in der Politik durch
Die gross angelegte internationale Studie #EqualPowerNow von Plan International zeigt: Junge Frauen wollen politisch aktiv sein, damit sich ihre Situation in der Gesellschaft verbessert und sie als Vorbild agieren können. Doch sie erkennen sich in vielen Politiker:innen nicht wieder und sehen ihre Interessen kaum vertreten. Hinzu kommt: Nicht einmal die Hälfte der Befragten glaubt, dass ihr Umfeld die politische Beteiligung von Mädchen und jungen Frauen akzeptiert. Damit liegt die Schweiz hinter dem globalen Durchschnitt.
Plan International befragte rund 29'000 junge Frauen zwischen 15 rund 24 Jahren aus 29 Ländern, wie sie selbst ihre politische Situation sehen. Darunter sind Kenia, Kolumbien, Kanada, Deutschland, Indonesien, Peru, Schweden, Malawi, Vietnam, die Vereinigten Staaten und Sambia. Aus der Schweiz wurden 500 Mädchen und junge Frauen befragt.
In der Schweiz geben zwei von fünf (42%) an, dass die aktuellen Politiker:innen für die Schweizer Gesellschaft repräsentativ seien, etwas mehr als im globalen Schnitt (39%). Nicht einmal ein Drittel finden allerdings, dass die aktuellen politischen Führungskräfte im besten Interesse von Frauen und Mädchen handeln.
Junge Frauen müssen ihre Anliegen in der Politik selbst einbringen können. Die Möglichkeit in der Schweiz sei da, findet fast die Hälfte der Befragten. Dennoch sehen sich die wenigsten später selbst in einer politischen Führungsrolle. Nur ein Viertel überhaupt sieht sich zukünftig als Teil einer politischen Bewegung – egal ob online oder in Person. Woran liegt das?
Eine aktive Beteiligung muss gefördert werden
Nicht einmal die Hälfte (46%), glaubt, dass es in ihrem Umfeld akzeptiert wird, wenn sie als junge Frauen auf kantonaler oder nationaler Ebene eine politische Führungsposition einnehmen. Die Schweiz liegt damit deutlich hinter dem globalen Durchschnitt (53%). Geht es um das Amt als Bundesrätin, sind es noch weniger (42%). Das ist frappant. Wenn das Umfeld die aktive Beteiligung junger Frauen in der Politik nicht gutheisst und damit ausbremst, reicht es nicht, dass die Möglichkeit zur Teilnahme besteht.
Rund ein Drittel schreckt es ab, dass sie dafür beurteilt werden, wie sie aussehen oder sich anziehen. Rund ein Viertel (23%) befürchtet ausserdem, dass Politikerinnen Missbrauch oder Einschüchterung erleben – global ist diese Befürchtung noch deutlich grösser (40%).
Die Kinder- und Mädchenrechtsorganisation Plan International fordert deshalb die Politiker:innen dazu auf, Mädchen und junge Frauen in all ihrer Vielfalt in ihrem politischen Engagement zu bestärken und sie über ihre eigene Zukunft entscheiden zu lassen.
22-jährige im Sessel des Bundespräsidenten Ignazio Cassis
Am Weltmädchentag, vor 10 Jahren von Plan International ins Leben gerufen, führt Plan International weltweit #GirlsTakeover-Aktionen durch. Für die Schweiz übernimmt die St. Gallerin Bettina Brunner am 11. Oktober das Amt von Ignazio Cassis im Bundeshaus.
Zum ganzen Report und alles zum #Girlstakeover am Weltmädchentag: www.plan.ch/idg
Kontakt:
- Sanna You, Kommunikation, Plan International Schweiz, T +41 44 288 90 54, M +41 79 348 56 57, sanna.you@plan.ch
- Menoa Stauffer, Kommunikation, Plan International Schweiz, menoa.stauffer@plan.ch
Plan International Schweiz ist eine unabhängige Non-Profit Organisation, die sich für die Gleichstellung der Geschlechter und Kinderrechte in verschiedenen Teilen der Welt einsetzt. Dank ihrer Lobbyarbeit erreichte Plan International 2012, dass die UNO den 11. Oktober zum ersten Internationalen Mädchentag erklärt hat. Eine der Aktionen, die Plan International in diesem Rahmen organisiert, ist der #GirlsTakeover. Seit 2016 führte Plan International bereits über 5000 solche Übernahmen an mehr als 75 Standorten der Welt durch.
Plan International Schweiz ist Teil der globalen Entwicklungsorganisation Plan International. Plan International blickt auf über 80 Jahre Erfahrung in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, Familien und Gemeinschaften auf der ganzen Welt zurück und ist in mehr als 75 Ländern aktiv. Die Organisation legt einen besonderen Fokus auf die Rechte von Mädchen und jungen Frauen. Dabei hinterfragt Plan International soziale Normen und Einstellungen, um für heranwachsende Mädchen und junge Erwachsene einen transformativen Wandel herbeizuführen. Die Organisation nimmt Einfluss auf die Politik und entwickelt Programme, die Bildung, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Chancen für Mädchen fördern.