Wenn die Flut das eigene Dorf überschwemmt und einem alles nimmt, führt für viele Menschen kein Weg an Armut und Elend vorbei. Überschwemmungen gehören weltweit zu den häufigsten Naturgefahren, von denen Menschen betroffen sind. Der Schaden, den sie mit sich bringen, ist enorm – in wirtschaftlicher wie in sozialer Hinsicht. Damit es nicht so weit kommt, arbeitet Plan International Schweiz mit der Z Zurich Foundation und der Zurich Versicherung an einem Projekt, mit dem die sogenannte Resilienz betroffener Ortschaften gestärkt wird. Gemeinsam mit anderen Organisationen haben wir ein Messprogramm entwickelt, das den ärmsten Gemeinschaften helfen soll, sich vor Fluten zu schützen – noch bevor sie eintreten.
Unsere Arbeit zeigt, dass Überschwemmungen – ob in Zentralamerika, Afghanistan, Osttimor oder Nepal – mit gezielten Massnahmen bewältigt werden können. Dazu zählen beispielsweise Trainings, Massnahmen zur Schadensbemessung, Katastrophenrisikoplanung, Frühwarnsysteme und die Sensibilisierung der Bevölkerung. Dank solchen Massnahmen weiss die Bevölkerung, wie sie mit Katastrophen umgehen soll, und ist sich bewusst, dass es weitaus mehr Schutzmöglichkeiten gibt, als bloss einen Fluss zurückzuhalten. Mit diesem Wissen und neu angeeigneten Fähigkeiten fühlen sich die Menschen in den betroffenen Gebieten sicherer und fürchten sich weniger vor Überschwemmungen.
Unser Projekt in Nepal zeichnet sich vor allem durch eine Besonderheit aus: Wir haben die Kinder miteinbezogen. Und das mit grossem Erfolg. Durch die Zusammenarbeit mit ihnen erhielt unsere Arbeit einen neuen Ansatz. Aufgrund eines Vorschlags von Kindern wurde etwa eine Brücke über einem Bach gebaut. Dadurch ist der Schulweg kürzer und weniger gefährlich. Weitere bauliche Erfolge sind etwa der Einsatz von Pflanzen. Bepflanzte Böschungen entlang des Flusses Chisang Chola verhinderten 2017 nach einer Überschwemmung grosse Verluste an Land, Vieh und anderem Besitz.
«In den vergangenen Tagen waren wir sehr besorgt darüber, wie wir überleben sollen, wenn die Flut unser Ackerland und die Ernte schädigt. Aber jetzt sind wir in der Lage, innerhalb eines Monats von der Pilzzucht zu leben, wenn uns eine Katastrophe trifft.» Anwohnerin, die 250 Meter neben dem Fluss Chisang Chola lebt.