15.04.2025 - von Plan International

Plan International verurteilt die Tötung von Zivilist:innen und Entwicklungshelfer:innen bei einem Angriff auf ein Lager im Sudan

Nach heftigen Kämpfen am Wochenende sind im Lager Zamzam in Nord-Darfur Dutzende von Menschen getötet worden. Bei der Einnahme des Lagers durch bewaffnete Parteien wurden auch Hilfsorganisationen angegriffen und humanitäre Helfer:innen getötet. Das Lager Zamzam und das benachbarte Lager  Abu Shouk beherbergen mehr als 700.000 Vertriebene, von denen die meisten Frauen und Kinder sind.  

Der Angriff ist Teil einer erheblichen Eskalation der Gewalt in der Gegend von Al Fasher, der Hauptstadt von Nord-Darfur, wo bewaffnete Parteien um die Kontrolle kämpfen. Es wird befürchtet, dass diese Phase intensiver Kämpfe Hunderttausende von Zivilist:innen, darunter auch Kinder und Frauen, in Nord-Darfur in grosse Gefahr bringen könnteDas UNO-Hochkommissariat für humanitäre Hilfe (OCHA) erklärte am 12. April, dass 60 Prozent der Menschen in Al Fasher in den kommenden Monaten von akutem Hunger bedroht sein werden.  

Mohamed Kamal, Sudan-Länderdirektor von Plan International, sagte: 

«Die entsetzliche Ermordung von Zivilist:innen und Mitarbeiter:innen von Hilfsorganisationen in einem Lager, in dem Menschen, darunter auch Kinder, bereits wegen einer Hungersnot ums Überleben kämpfen, ist eine verheerende Entwicklung im Sudan.  Wir verurteilen diese Morde auf das Schärfste und stehen an der Seite der Angehörigen und Kolleg:innen der Ermordeten. 

«Die internationale Gemeinschaft muss sich ebenfalls zusammenschliessen, um diese brutalen Angriffe zu verurteilen - selbst in den komplexesten Konflikten gibt es Regeln. Die Täter, die gegen das humanitäre Völkerrecht verstossen, dürfen nicht ungestraft davonkommen

«Die zunehmende Gewalt in Nord-Darfur treibt erneut Hunderttausende von Menschen in die Flucht.  Die meisten dieser Menschen sind Frauen und Kinder, die vielen ernsten Gefahren ausgesetzt sind - unter anderem dem Hungertod.  

«Morgen wird im Sudan ein düsterer Meilenstein erreicht - zwei Jahre eines zermürbenden Konflikts. Wir befinden uns an einem kritischen Punkt: 25 Millionen Menschen sind bereits von einer Hungersnot betroffen, die Gewalt nimmt in den Häusern und Lagern zu, und das Gesundheitssystem ist zusammengebrochen.  

«Es müssen Massnahmen ergriffen werden, um die Menschen zu schützen und humanitären Helfer:innen sicheren Zugang zu verschaffen, damit sie lebensrettende Hilfe leisten können.   Wenn dies nicht geschieht, sind die Folgen für Kinder und alle Zivilisten katastrophal.