Während die Zahl der Kinder, die aus der Ukraine fliehen, von Tag zu Tag steigt, wird durch den Konflikt die Bildung einer ganzen Generation von Schüler:innen beeinträchtigt. Plan International hat 500 Rucksäcke geliefert, um Kindern, die vor dem Konflikt in der Ukraine geflohen sind, die Rückkehr in die Schule zu ermöglichen.
Die Rucksäcke wurden auf Ersuchen des Rathauses von Chisinau, der Hauptstadt Moldaus, gespendet, wo bereits 397 neue Schüler:innen aus der Ukraine in den örtlichen Sekundarschulen und 47 in den städtischen Kindergärten eingeschrieben sind - Zahlen, die angesichts des anhaltenden Konflikts wahrscheinlich noch steigen werden. Sie enthalten wichtige Utensilien wie Stifte, Hefte, Buntstifte sowie Hygienematerial und helfen den Flüchtlingskindern, die jetzt in Moldau leben, ihre Ausbildung fortzusetzen, wenn sie sich in den örtlichen Schulen anmelden.
Emilia Sorrentino, Spezialistin für Bildung in Notsituationen bei Plan International: «Der Konflikt in der Ukraine hat die Bildung einer ganzen Generation von Kindern gestört. Die Rückkehr der Schüler:innen in die Schule ist von entscheidender Bedeutung, um ihnen ein Gefühl von Normalität und Sicherheit zu vermitteln, während sie beginnen, ihr Leben in einem neuen Land wiederaufzubauen.
«Bildung bietet ein sicheres Umfeld für Kinder und Jugendliche»
«Kinder und Jugendliche, die vor Konflikten geflohen sind, haben oft Unvorstellbares erlebt und wissen nicht, wann sie ihre Familie, Freunde und ihr Zuhause wiedersehen werden. Sie sind erheblichen Gesundheits- und Sicherheitsrisiken ausgesetzt und ihr psychosoziales Wohlbefinden ist gefährdet. Der Schulbesuch hat erhebliche emotionale und psychologische Vorteile.
«Bildung bietet ein sicheres Umfeld, in dem Kinder und Jugendliche ihr Wissen und ihre Fähigkeiten weiterentwickeln, soziale Kontakte knüpfen und Zugang zu anderen wichtigen Unterstützungsleistungen wie Schulmahlzeiten und Gesundheitsversorgung erhalten können. Mädchen, die in der Schule sind, sind auch weniger Gefahren wie sexueller Ausbeutung, Menschenhandel und Hausarbeit ausgesetzt.»
Nach Angaben der Vereinten Nationen haben inzwischen mehr als 1,5 Millionen Kinder die Grenzen der Ukraine überquert. Seit Beginn des Konflikts sind jeden Tag 75.000 Kinder auf der Flucht. Das bedeutet, dass in dieser Krise fast jede Sekunde ein Kind zum Flüchtling wird.
Zahl der Schulanmeldungen von Flüchtlingskindern steigt täglich
Die Rucksäcke wurden Anfang dieser Woche auf einer Veranstaltung im Rathaus von Chisinau gespendet, an der Flüchtlingskinder und ihre Mütter, der Bürgermeister Ion Ceban, die stellvertretende Bürgermeisterin Angela Cutasevici und Vertreter der Generaldirektion für Bildung, Jugend und Sport teilnahmen. Das gesamte Material, darunter auch Hygienematerial zur Verhinderung der Ausbreitung von COVID-19, wurde von lokalen Anbietern gekauft.
Da die Zahl der Flüchtlingskinder, die sich in den örtlichen Schulen anmelden, täglich steigt, arbeitet Plan International mit Behörden und Organisationen in Polen, Rumänien und Moldawien zusammen, um den Schüler:innen zu helfen, sich in das örtliche Bildungssystem zu integrieren und ihre Ausbildung fortzusetzen. Es wird dringend Schulmaterial benötigt, damit die ukrainischen Kinder, von denen viele mit kaum mehr als dem, was sie tragen können, aus ihrer Heimat geflohen sind, in vollem Umfang am Unterricht teilnehmen können.
Nach Angaben der Vereinten Nationen gab es vor dem Konflikt 6,84 Millionen Kinder im schulpflichtigen Alter in der Ukraine. Diese haben nun fast alle ihre Schulbildung unterbrochen. Nach Angaben des ukrainischen Ministeriums für Bildung und Wissenschaft wurden bis zum 13. März 379 Bildungseinrichtungen durch die Kämpfe beschädigt oder zerstört.
Von den 500 gespendeten Rucksäcken wurden 200 Rucksäcke an Grundschüler:innen, 200 für Schüler:innen der Sekundarstufe und 100 für Gymnasiast:innen verteilt.
Unterstützen Sie Kinder aus der Ukraine mit einer Spende, damit sie ihre Schulausbildung weiterführen können.