"Es bedeutet mir sehr viel, weiter zur Schule gehen zu können, wenn auch nur für ein weiteres Jahr", erzählt uns die 11-jährige Monta bei einem Besuch in ihrer Berggemeinde im Norden von Laos. Die meisten Kinder in ihrem Dorf brechen die Schule vorzeitig ab, um ihren Eltern bei der Feldarbeit und im Haushalt zu helfen oder um eine Arbeit in einer der nahe gelegenen Bananenplantagen anzunehmen.
"Meine Familie ist eine der grössten Familien in der Gemeinde, zusammen sind wir zehn Personen - meine Frau, ich und acht Kinder. Jedes Jahr produzieren wir nicht genug Reis, um uns zu ernähren, und wir können es uns nicht leisten, für die Schulbildung aller Kinder aufzukommen. Also müssen einige meiner Kinder die Schule abbrechen, um mit uns auf den Feldern zu arbeiten", erklärt Themy, 45, der Vater von Monta.
Die meisten Familien in dieser bergigen Gegend gehören zu den ethnischen Gruppen der Lamed und Khmu und sind stark auf den Reis- und Gemüseanbau angewiesen, um zu überleben. Nicht immer sind die in der Lage, genug Nahrungsmittel zu ernten, um ihren Bedarf für das ganze Jahr zu decken. Die Armut in diesen abgelegenen Dörfern wird an der Anzahl der Monate gemessen, in denen eine Familie nicht genug Reis zum Essen hat.
Nahrungsmittelknappheit gefährdet Schulbildung
Nach den geringen Niederschlägen im letzten Jahr ist der Reismangel in diesem Jahr noch grösser als sonst, so dass einigen Familien drei oder vier Monate vor der nächsten Ernte die Nahrungsmittel ausgehen. Wenn das passiert, müssen sie ihr gesamtes verfügbares Einkommen für den Kauf von Lebensmitteln verwenden. Die Familien können sich die zusätzlichen Ausbildungskosten nicht leisten, so dass ihre Kinder die Schule abbrechen müssen.
Montas Familie produziert jedes Jahr etwa 40 Säcke (40 kg pro Sack) Reis, von denen ein Teil verkauft wird, um Lebensmittel, Kleidung und Medizin zu kaufen. Um ihr Einkommen aufzubessern, jagen und suchen sie im Wald nach Tieren und Wildgemüse, das sie entweder zu verkaufen oder gegen andere Lebensmittel einzutauschen versuchen. Einige Familienmitglieder arbeiten auch in den Bananenplantagen. Trotz all dieser Bemühungen reicht ihr Einkommen gerade aus, um das Jahr zu überleben - aber nicht, um auch die Schulausbildung ihrer Kinder zu unterstützen.
"Es tut mir ein bisschen weh zu wissen, dass meine Eltern mich nicht mit Schulmaterial unterstützen können. Ich wünschte, ich könnte eine neue Uniform haben, ein Paar Schuhe, eine Schultasche, Hefte, Stifte ... so wie meine Freunde", sagt Monta.
Kinder in der Schule halten
Um Kindern wie Monta zu helfen, in der Schule zu bleiben, hat Plan International mehrere Bildungsprojekte in der Gemeinde durchgeführt. Diese beinhalten unter anderem die Bereitstellung von Lernmaterialien für Lehrpersonen und Schulkinder, kleine Zuschüsse für Schulreparaturen, Orientierung für Eltern, Vorschulkurse und Stipendien.
In Zusammenarbeit mit Eltern, Lehrpersonen, Dorfbehörden und dem Bildungsbüro des Bezirks identifiziert und wählt Plan International Schüler*innen für Stipendien aus. Die gewählten Kinder kommen aus Familien, die die Bildungskosten ihrer Kinder nicht decken können - was dazu führt, dass sie die Schule vorzeitig abbrechen.
"Ich denke, diese Stipendienaktion hilft Mädchen und Jungen, ihre Schulausbildung fortzusetzen. Ich ermutige auch die Eltern, die Stipendiengelder sorgfältig auszugeben", sagt Mun, 24, eine Lehrerin, die Teil der Stipendienauswahlgruppe ist.
Im vergangenen Jahr hat Plan International Hunderte von Mädchen und Jungen in 39 Dörfern im Distrikt Pha Oudom mit Stipendien unterstützt. Jede Familie erhält eine Geldsumme, mit der sie Schuluniformen, Schuhe und andere Lernmaterialien für ihre Kinder bezahlen kann.