Aswan Aspire: Gemeinsam gegen FGM

Die hohe Prävalenz in Assuan von Genitalverstümmelung (FGM) in Verbindung mit den tief verwurzelten sozialen Normen, die sie unterstützen, unterstreicht die dringende Notwendigkeit einer umfassenden, von der Gemeinschaft getragenen Reaktion. Daher sind Initiativen zur Bekämpfung von FGM in Assuan von entscheidender Bedeutung für die Bekämpfung der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern und die Förderung der Rechte und des Empowerments von Frauen und Mädchen.

Schutzvor FGM

Projektregion

Assuan, Ober-Ägypten 

Projektdauer

Juli 2024 – Dezember 2027

Projektziel

Das Projekt hat das Ziel, Mädchen und junge Frauen in der Region Assuan in Ober-Ägypten zu stärken, indem es Geschlechterungleicheit und schädliche Praktiken wie weibliche Genitalverstümmelung bekämpft. Dies soll durch Wissensvermittlung, Bewusstseinsförderung, Stärkung der Betroffenen, Einbindung der Gemeinden und der Unterstützung lokaler Organisationen erreicht werden. 

Erwartete Ergebnisse

Ergebnis 1: 
Durch die Sensibilisierung für FGM als schädliche Praxis werden junge Mädchen und Frauen in die Lage versetzt, ihre Rechte zu erkennen und die notwendigen Fähigkeiten zu entwickeln, um sich gegen solche Praktiken zu wehren. 

Ergebnis 2:
Eltern und Betreuungspersonen werden aktiv in den Lernprozess ihrer Kinder eingebunden. Sie erwerben ein fundiertes Verständnis von sexueller und reproduktiver Gesundheit und Rechten (SRGR), und FGM als schädliche Praktiken. Dadurch können sie ihre Töchter schützen und schädliche Normen und Praktiken im Zusammenhang mit FGM kritisch hinterfragen. 

Ergebnis 3:
Die Förderung von Wissen über SRGR bei Kindern und Jugendlichen sowie das Hinterfragen von Geschlechternomen im Zusammenhang mit FGM wird durch nachhaltige, gemeindebasierte Interventionen unterstützt,.

Vorgehen

Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit lokalen Partnerverbänden, staatlichen Stellen, führenden Persönlichkeiten der Gemeinde und medizinischen Fachleuten durchgeführt. Die lokale Partnerorganisation “Sawa” wird eine entscheidende Rolle bei der Projektdurchführung und der Einbindung der Bevölkerung spielen. Der Aufbau von Kapazitäten bei den lokalen Partnern ist eine Schlüsselkomponente, um die Nachhaltigkeit des Projekts zu gewährleisten. 

Mehrere von den geplanten Aktivitäten orientieren sich an bewährten Praktiken aus internationalen FGM-Programmen. Eine wichtige Komponente ist die Miteinbeziehung von Männern und Jungen, dass sie die Machtdynamik in ihrem Umfeld aktiv in Frage stellen und herausfordern. Dadurch sollen bestehende soziale und geschlechtsspezifische Normen nachhaltig verändert und die Abschaffung von Praktiken wie FGM normalisiert werden. 

Hintergrund

Weibliche Genitalverstümmelung (FGM) bleibt in Ägypten – besonders in Regionen wie Assuan – eine tief verwurzelte und weit verbreitete Praxis. Trotz internationaler Verurteilung wird sie durch kulturelle, soziale und religiöse Faktoren aufrechterhalten. Oft wird FGM im Namen der weiblichen Keuschheit und Familienehre gerechtfertigt, doch sie ist eng mit der Geschlechterungleichheit verknüpft. Obwohl das Bewusstsein für die gesundheitlichen und psychologischen Schäden wächst, erschweren gesellschaftlicher Druck und mangelnder Zugang zu Informationen Fortschritte bei der Abschaffung. Ein weiteres Hindernis ist der besorgniserregende Trend hin zur Medikalisierung, der FGM weiter normalisiert und die Bemühungen zur Abschaffung erschwert. 

Um dieses komplexe Problem zu bewältigen, bedarf es eines umfassenden Ansatzes, der sowohl auf Einzelpersonen als auch auf die sozialen und institutionellen Strukturen abzielt, die diese Praxis stützen. Das Projekt setzt einen sozio-ökologischen Ansatz zur Gemeindeentwicklung ein, der sich auf Wissensvermittlung und Kapazitätsaufbau zur Bekämpfung von FGM konzentriert – von der individuellen Ebene über die Familie bis hin zu den Gemeinschaftsstrukturen.

Plan International Ägypten

Plan International Ägypten will ein sicheres Umfeld für Kinder, insbesondere für Mädchen schaffen, indem es gegen geschlechtsspezifische Gewalt, einschliesslich Genitalverstümmelung und Kinderheirat vorgeht. Die Organisation wird mit Regierungsbehörden, Gemeinden und lokalen Partnern zusammenarbeiten, um umfassende Programme mit den Schwerpunkten Bildung, Schutze und Empowerment umzusetzen und auf einen dauerhaften Wandel hinarbeiten und die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern.