Simbabwe: Junge Frauen im Kampf gegen Armut und Arbeitslosigkeit

Das Projekt "Sparking the future of youth": Stärkung des nachhaltigen Jungunternehmertums und der Frauen im Kampf gegen Armut und Arbeitslosigkeit in Simbabwe hat zum Ziel die finanzielle Unabhängigkeit junger Menschen, insbesondere junger Frauen, durch die Ausbildung ihrer unternehmerischen, technischen und sozialen Fähigkeiten, zu stärken.

Stärkung junger Frauen im Unternehmertum

Projektregion

Chiredzi (ländlicher Bezirk), Simbabwe 

Projektdauer

Jaunar 2024 – Dezember 2026

Projektziel

Der Bezirk Chiredzi ist stark von Klimakatastrophen betroffen, welche zu einer hohen Ernährungsunsicherheit sowie einer hohen Arbeitslosen- und Armutsrate, besonders der jungen Bevölkerung, führen. Viele junge Erwachsene wandern wegen dem Mangel an Perspektiven ab, und zurück bleiben junge Frauen, welche durch geschlechterspezifische Ungleichheiten verstärkter Armut und mangelnden wirtschaftlichen Möglichkeiten ausgesetzt sind. Das Projekt zielt darauf ab, das sozioökonomische Wohlergehen von Jugendlichen, insbesondere von jungen Frauen, in Chiredzi durch die folgenden Aktivitäten zu verbessern: 

  • Registrierung von 400 Jugendlichen für Unternehmertum und Selbstständigkeit
  • Ermittlung des Bedarfs an technischen Fähigkeiten junger Menschen
  • Ausbildung in unternehmerischen und geschäftlichen Fähigkeiten
  • Bereitstellung von Startkapital für Jugendunternehmer:innen
  • Schulung der Haushalte über Anbau- und Viehhaltungssysteme und gemeinsame Entwicklung geeigneter Nacherntepraktiken
  • Einrichtung von Demonstrationsgärten für eine widerstandsfähige, nachhaltige Landwirtschaft 
  • Bewertung und Erprobung tragfähiger, produktiver, solarbetriebener nachhaltiger Wassertechnologien in Demonstrationsgebieten
  • Führung eines generationenübergreifenden Dialogs mit Jugendlichen und Eltern, um den Zugang zu und die Kontrolle über Ressourcen für Mädchen und junge Frauen zu unterstützen 
  • Mentorensitzungen mit erfolgreichen Frauen als Vorbilder, um junge Frauen zu inspirieren, wirtschaftliche Akteure zu werden
  • Stärkung von GBV-Interventionen durch Dialoge mit Jugendlichen über geschlechtergerechte wirtschaftliche Teilhabe und sexuelle und reproduktive Gesundheit von Jugendlichen
  • Durchführung von Multi-Stakeholder-Dialogen mit Regierungen, dem Privatsektor, der Wissenschaft und politischen Entscheidungsträgern

Hintergrund

Die Jugendarbeitslosigkeit ist eine grosse Herausforderung in Simbabwe, einem Land, in dem zwei Drittel der Bevölkerung unter 24 Jahre alt sind. In ländlichen Gebieten liegt die Arbeitslosenquote bei 53 % und in städtischen Gebieten bei 40 %. 80 % der erwerbstätigen Bevölkerung in ländlichen Gebieten arbeiten hauptsächlich in der Landwirtschaft. Diese sorgenante «informelle» Wirtschaft trägt zu über 60 % zum BIP bei. Dieses Ausmass der Informalisierung hat zu einem Anstieg der prekären Beschäftigung geführt, bei der viele Arbeitnehmer:innen unter schlechten Arbeitsbedingungen zu niedrigen Löhnen und unsicheren Arbeitsbedingungen ohne Sozialversicherungsschutz arbeiten. Davon sind insbesondere junge Frauen, aufgrund ihrer geringen Arbeitsmarkterfahrung am stärksten betroffen. Sie stehen vor zahlreichen Herausforderungen, wenn es darum geht, in einem wirtschaftlichen Umfeld, das durch einen Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten gekennzeichnet ist, eine menschenwürdige Beschäftigung zu finden, verbunden mit geschlechtsspezifischen Problemen, die ihre sexuelle und reproduktive Gesundheit beeinträchtigen.

Chiredzi ist ein Bezirk in der Provinz Masvingo und liegt etwa 430 km von Harare entfernt. Hier liegt das durchschnittliche Haushaltseinkommen bei 56 USD pro Monat gegenüber einem nationalen Durchschnitt von 197 USD pro Monat. Angesichts des niedrigen Haushaltseinkommens in einem Bezirk, in dem etwa 20 % der Bevölkerung von Masvingo leben, haben die Gemeinden in Chiredzi Schwierigkeiten, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen, wovon insbesondere Frauen betroffen sind. Chiredzi ist auch anfällig für klimabedingte Gefahren wie Dürren, Überschwemmungen und Wirbelstürme, die die Ernährungsunsicherheit weiter verschärfen und zum Ausbruch von Schädlingen und Krankheiten führen können. Die Häufigkeit der natürlichen Schocks und Stressfaktoren erhöht die Anfälligkeit der Armen und vertieft ihre Ernährungsunsicherheit und hindert sie daran, potenzielle wirtschaftliche Chancen zu nutzen. Die unsichere Ernährungslage in Chiredzi ist eine Chance für klimafreundliche Lösungen für die Landwirtschaft.