Prävention geschlechtsspezifischer Gewalt

Das Projekt hat das Ziel, das Ökosystem zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt (GBV) für Risikogruppen und Überlebende am Horn von Afrika zu stärken. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der Zusammenarbeit mit lokalen und nationalen Regierungen sowie Frauen-geführten Organisationen (women-led organizations - WLOs), um nachhaltige und gemeinschaftsbasierte Lösungsansätze zu fördern.

Schutzvor GBV

Projektregion

Horn of Africa: Äthiopien, Kenia und Somalia

Projektdauer

Januar 2025 – Dezember 2028

Projektziel

Das Projekt setzt auf ein hybrides Umsetzungsmodell, das Aktivitäten unter der Leitung von Plan International mit der Kapazitätsstärkung Frauen-geführter Organisationen (WLOs) kombiniert. Durch partizipative Selbsteinschätzungen und institutionelle Kapazitätsentwicklungspläne werden die Prioritäten der WLOs ermittelt und Strategien zur Ressourcenmobilisierung gefördert. Schulungen zur GBV-Prävention und -Bekämpfung ergänzen diese Massnahmen. Schrittweise wird die Verantwortung von Plan International und den lokalen Partnern auf die WLOs übertragen, mit dem Ziel, langfristige Eigenständigkeit und ein nachhaltiges GBV-Bekämpfungsnetzwerk zu etablieren.

Erwartete Ergebnisse

Ergebnis 1: 
Frauen, Männer, Mädchen und Jungen erkennen, verhindern, melden und behandeln GBV zunehmend. 

  • Frauen und Mädchen werden gestärkt und organisieren sich, um ihre Rechte einzufordern und an Entscheidungsprozessen teilzunehmen;
  • Frauen und Mädchen, Männer und Jungen reflektieren die Ursachen und Auswirkungen von GBV und setzen sich für eine Veränderung der Geschlechterbeziehungen ein;
  • Besonders gefährdete Gruppen wie ethnische Minderheiten, Binnenvertriebene und Menschen mit Behinderungen werden in die Interventionsstrategie einbezogen und profitieren von den Aktivitäten.

Ergebnis 2:
Regierungen, formelle und informelle frauengeführte Organisationen (WLOs) auf nationaler und lokaler Ebene bieten qualitativ hochwertige GBV-Prävention und -Reaktionen

  • WLOs entwickeln technische und institutionelle Kapazitäten, um Dienstleistungen zu erbringen und für Gleichstellung und die Rechte von Überlebenden zu kämpfen;
  • Traditionelle Institutionen engagieren sich zunehmend in der Prävention und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen, und die lokalen Regierungen arbeiten Strategien und Leitlinien aus und stellen Ressourcen für die Prävention und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen bereit. 

Hintergrund

Die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Sicherheit von Millionen Menschen am Horn von Afrika werden durch hohe Raten geschlechtsspezifischer Gewalt (GBV) erheblich beeinträchtigt. Besonders betroffen sind Somalia, die Region Somali in Äthiopien und der Nordosten Kenias, wo Konflikte, Klimawandel und tief verwurzelte soziale Normen wie Genitalverstümmelung und Frühschwangerschaften das Problem verschärfen. Trotz bestehender rechtlicher Rahmenbedingungen erfordert der Schutz von Überlebenden, vor allem von Frauen und Mädchen, einen gemeinschaftsorientierten, langfristigen Ansatz mit abgestuften Massnahmen und der Einbindung von Rechte- und Pflichtenträgern.

Nachhaltigkeit

Die Nachhaltigkeit ist ein zentrales Element dieses Programmkonzepts. Durch die enge Zusammenarbeit mit WLOs von Anfang an, um Lücken im Schutz-Ökosystem zu identifizieren und ihre Schwerpunkte festzulegen, wird die Grundlage für langfristige Wirkung gelegt. Die Stärkung der Kapazitäten der WLOs, insbesondere in der Beschaffung und Verwaltung von Mitteln, sowie die Förderung von Netzwerken und Allianzen, erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass diese Organisationen nachhaltige Programmarbeit leisten, die auch über das Projektende hinaus fortgeführt wird.