Gefährdete Kinder in Libanon erhalten sichere Ausbildung

Sicherstellung des Zugangs zu Bildung von gefährdeten Kindern

Bei diesem Projekt stehen die am stärksten gefährdeten Kinder in Nord-Bekaa im Zentrum, die keine Schule besuchen können oder vom Schulabbruch bedroht sind. Dies betrifft Kinder libanesischer Familien als auch syrische Flüchtlingsfamilien. Die Zielgruppe umfasst Kinder im Alter zwischen 6 und 17 Jahre, ihre Betreuer, Erzieher sowie Gemeinden. Der Fokus liegt bei einem ganzheitlichen, integrativen und konfliktsensiblen Ansatz, um die soziale Stabilität zu fördern. Durchgeführt wird dieses Projekt in Zusammenarbeit mit der libanesischen Organisation für Studien und Ausbildung (LOST) und der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA).

Bildungschancenin Krisenzeiten
Libanon

Projektregion

Libanon, Nord-Bekaa

Projektdauer

Oktober 2021 – Dezember 2025

Projektziel

Das Hauptziel des Projekts besteht darin, dass gefährdete Kinder und Jugendliche (Flüchtlinge und Aufnahmegemeinschaften) in Nord-Bekaa eine qualitativ hochwertige und integrative Bildung in einem sicheren und unterstützenden Umfeld erhalten und davon profitieren.

  • Der Zugang gefährdeter Kinder (6-17 Jahre) zu Bildung, ihre Lernergebnisse, ihre Lebens- und Sozialkompetenzen und ihr Wohlbefinden sollen verbessert werden
  • Eltern, Erzieher und Lehrer von gefährdeten Kindern sollen Kapazitäten und Fähigkeiten entwickeln, um die Kontinuität des Lernens der Kinder zu unterstützen
  • Das Verhalten von den wichtigsten Akteuren, wie das Ministerium für Bildung und Hochschulwesen, soll angepasst werden, so dass Strategien für eine integrative, hochwertige Bildung und soziale Stabilität berücksichtigt wird 

Massnahmen

Die Projektkontrolle und -überwachung findet auf verschiedenen Ebenen statt. Plan International stellt sicher, dass Monitoring und Evaluations Mechanismen vorhanden sind, an denen die diversen Interessengruppen beteiligt sind. Dazu gehören regelmässige Tests, um das erworbene Wissen der Kinder und Jugendlichen zu messen, sowie Erhebungen zu ihrem Wohlbefinden. Auch Eltern und Betreuer:innen und das Bildungspersonal werden in regelmässigen Abständen befragt. Plan International stellt zudem sicher, dass die Begünstigten Zugang zu sicheren Feedback- und Beschwerdemechanismen haben. Eine externe Evaluierung ist ebenfalls nach Abschluss des Projekts vorgesehen.

Hintergrund

Die weltweite COVID-19-Pandemie sowie die Wirtschafts- und Finanzkrise im Land haben die Notsituation syrischer Flüchtlinge sowie vieler libanesischer Staatsangehöriger zusätzlich verschärft.  Über 3,2 Millionen Menschen sind derzeit auf Hilfe angewiesen, darunter 1,5 Millionen vertriebene Syrer:innen. Nord-Bekaa ist eines der am stärksten benachteiligten Gebiete des Landes mit einer Bevölkerung von 240 000 Libanesen und 185 000 registrierten syrischen Flüchtlingen.  

Die schlechte Qualität der Bildungsdienste, das Gewaltrisiko, die große Armut, die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern und der Mangel an familiärer und gemeinschaftlicher Unterstützung stellen erhebliche Hindernisse für die Bildung dar, die für syrische Flüchtlinge oft noch verstärkt werden. Vor COVID-19 und der Wirtschaftskrise lebten bereits 33,5 % der Libanesen und 94 % der Syrer unterhalb der Armutsgrenze. Da kein Ende der verheerenden Krise in Sicht ist, bei der die Sicherheit, Gesundheit und Zukunft der Kinder auf dem Spiel steht, ist ein ganzheitlicher, integrativer und konfliktsensibler Ansatz dringend erforderlich.

Angesichts der sich ändernden COVID-19-Maßnahmen wird die Intervention entsprechend angepasst. Um sicherzustellen, dass Kinder und Jugendliche in einem sicheren und unterstützten Umfeld sich entfalten können, werden Kinderschutzdienste eingerichtet. Dies ist besonders für Mädchen von Bedeutung, die aufgrund traditioneller Geschlechternormen und sexueller, geschlechtsspezifischer Gewalt mehr Hindernisse für den Schulbesuch haben. 
 

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